PETER CHEVALIER – IN DEN WIND GESÄT
Galerie Volker Diehl | Niebuhrstraße 2, 10629 Berlin
15 May – 30 Jun 2022
Info
Ausstellungsdauer: 27. April – 4. Juni 2022
Photo: Peter Chevalier, Wo die Luft weht, 2019, Öl auf Leinwand, 191,5 x 215 cm
Carsten Ahrens
»In den Wind gesät«
Zu den Bildräumen von Peter Chevalier
„Das Bild ist beendet, wenn es die Idee verjagt hat, wenn man
im Unabänderlichen angelangt ist. Der Kopf ist frei“1
Peter Chevalier
Peter Chevalier zählte bereits unmittelbar nach seinem Studium an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig zu den Protagonisten einer Neuen Malerei in Deutschland. Vergleichbar der in Italien aufkommenden Arte cifra eines Sandro Chia oder Francesco Clemente setzte auch in Deutschland eine junge Generation von Malern nach einem Jahrzehnt der apodiktisch strengen Abstraktion wieder auf figurativ-erzählerische Darstellungen in der bildlichen Vorstellung. In ihrer Sehnsucht nach Kategorisierung subsummierte die schreibende Kritik alles, was vermeintlich figurativ operierte, unter der neuen Stilrichtung des Malerischen. Dabei geriet natürlich aus dem Blick, dass diese recht eindimensionale Einordnung den sehr besonderen Positionen einiger dieser Maler in keiner Weise gerecht wurde.
Die Malerei von Peter Chevalier formuliert sich von Beginn an als ein Gegenbild zur real existierenden Welt der konditionierten Normen und Zwänge; als ein Gegenbild, das dieser Welt im Prozess des Malerischen abgerungen wird. Die frühen Bilder Chevaliers werden dominiert von einer surrealen Grundstimmung, die sich eng an die luzide Statuarik der Pittura metafisica eines Sironi, Carrá oder de Chrico anlehnt, und in denen figurative Elemente aus unterschiedlichsten Wirklichkeitssphären – Mensch, Tier, Architekturen, geheimnisvolle Dinge aus der Welt der Objekte – in einen poetischen Dialog treten. Über die Vertrautheit der Figurationen hält das Bild zum einen die Verbindung zur Welt – und löst sich gleichsam in der malerischen Kälte dieser Bilder, also in der Tonlage der Logik des Traumes und der abrupt aufscheinenden Assoziation, von der Wirklichkeit der Welt ab. Die so entstehenden Bildräume Chevaliers sind so allein Räume der Vorstellungswelt und der Imagination, die eine Welt hinter den Dingen anvisieren und malerisch in den Rissen der Welt Freiheitsräume des Gedanklichen eröffnen.
Photo: Peter Chevalier, Wo die Luft weht, 2019, Öl auf Leinwand, 191,5 x 215 cm
Carsten Ahrens
»In den Wind gesät«
Zu den Bildräumen von Peter Chevalier
„Das Bild ist beendet, wenn es die Idee verjagt hat, wenn man
im Unabänderlichen angelangt ist. Der Kopf ist frei“1
Peter Chevalier
Peter Chevalier zählte bereits unmittelbar nach seinem Studium an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig zu den Protagonisten einer Neuen Malerei in Deutschland. Vergleichbar der in Italien aufkommenden Arte cifra eines Sandro Chia oder Francesco Clemente setzte auch in Deutschland eine junge Generation von Malern nach einem Jahrzehnt der apodiktisch strengen Abstraktion wieder auf figurativ-erzählerische Darstellungen in der bildlichen Vorstellung. In ihrer Sehnsucht nach Kategorisierung subsummierte die schreibende Kritik alles, was vermeintlich figurativ operierte, unter der neuen Stilrichtung des Malerischen. Dabei geriet natürlich aus dem Blick, dass diese recht eindimensionale Einordnung den sehr besonderen Positionen einiger dieser Maler in keiner Weise gerecht wurde.
Die Malerei von Peter Chevalier formuliert sich von Beginn an als ein Gegenbild zur real existierenden Welt der konditionierten Normen und Zwänge; als ein Gegenbild, das dieser Welt im Prozess des Malerischen abgerungen wird. Die frühen Bilder Chevaliers werden dominiert von einer surrealen Grundstimmung, die sich eng an die luzide Statuarik der Pittura metafisica eines Sironi, Carrá oder de Chrico anlehnt, und in denen figurative Elemente aus unterschiedlichsten Wirklichkeitssphären – Mensch, Tier, Architekturen, geheimnisvolle Dinge aus der Welt der Objekte – in einen poetischen Dialog treten. Über die Vertrautheit der Figurationen hält das Bild zum einen die Verbindung zur Welt – und löst sich gleichsam in der malerischen Kälte dieser Bilder, also in der Tonlage der Logik des Traumes und der abrupt aufscheinenden Assoziation, von der Wirklichkeit der Welt ab. Die so entstehenden Bildräume Chevaliers sind so allein Räume der Vorstellungswelt und der Imagination, die eine Welt hinter den Dingen anvisieren und malerisch in den Rissen der Welt Freiheitsräume des Gedanklichen eröffnen.