WICHTENDAHL GALERIE / GALERIE INGA KONDEYNE - Stadt, Land, ...
Carmerstr. 10, 10623 Berlin
26 Nov 2022 – 28 Feb 2023
Info
Ausstellungsdauer: 29. Oktober - 17. Dezember 2022
Stadt, Land, …
Eve Aschheim, Esther Glück, Katrin Günther, Ulrike Heydenreich, Ralph Petschat, Annette Schröter
Wild durcheinander liegende und stehende Stäbe, Ebenen und Bauten bilden gewagte Konstruktionen auf den großformatigen Tuschezeichnungen von Katrin Günther. Es sind von der Realität inspirierte, in der künstlerischen Umsetzung jedoch frei inszenierte Stadtlandschaften. Die Architekturen wachsen dynamisch immer höher und weiter, streben dem Himmel zu. Viele Gebäude balancieren wie schwebend auf den Stäben. Die Zeichnungen erscheinen als Momentaufnahmen eines fragilen Systems. Schon eine geringe Veränderung droht alles zum Einsturz zu bringen.
Eindrücke neuzeitlicher (Stadt-)Landschaft verarbeitet Annette Schröter in ihren Papierschnitten. Sie sieht das Ungewohnte im Gewohnten, hält eigentlich unspektakuläre Momente und Ansichten fest. Die radikale Reduzierung auf Linien und Flächen führt zu einer sehr klaren Bildsprache, die ihre Vielschichtigkeit erst bei sorgfältiger Betrachtung offenbart. Annette Schröter thematisiert die Ambivalenz der Bilder, lenkt den Blick auf die Schönheit von Technik und Verfall.
Esther Glück schneidet hauchfein mit dem Skalpell: Natur- oder Architekturdarstellungen wechseln mit Aktzeichnungen, geschnitten in weißes Papier. Ihre Arbeiten haben mehrere Ebenen, zeigen Positiv- und Negativformen. Hinter silhouettenhaften Gebäuden und Pflanzen erscheinen als Negativschnitte menschliche Figuren. Diese werden zur Leerstelle, sichtbar und modelliert durch Licht und Schatten auf der Wand. Es ist ein raffiniertes Spiel mit dem Bildraum, mit Linien und Flächen, mit Verbergen und Sichtbarwerden, mit der Präsenz und Absenz des Menschen in der Stadt und der Natur.
Menschenleer sind die schneebedeckten hochalpinen Landschaften von Ulrike Heydenreich. Sie fasziniert die Sehnsucht nach unberührter Natur, dem fernen Unbekannten und Unerreichbaren. In ihren fotorealistischen Bleistiftzeichnungen komponiert sie Ausschnitte von Gebirgspanoramen zu fiktiven, idealen Landschaften, die es so nicht gibt, die aber real erscheinen. Deren räumliche Tiefenwirkung wird durch die Faltung des Papiers und seine Zusammenfügung in architektonisch präzis berechneten Perspektivkästen gesteigert. Die klare, geometrische Struktur der Papierfaltung bildet dabei einen spannenden Kontrast zur ungebändigten Landschaft, die schön und beeindruckend, kraftvoll und gefährdet zugleich ist.
Tief verschneit erscheint der Winterwald von Ralph Petschat. Es ist ein Ort großer Stille, getaucht in flirrendes Licht. Papierschnitte, jeweils einzeln mit mehreren Farbschichten versehen, sind zu einer vielteiligen Collage auf der Leinwand zusammengefügt. Der Gegensatz zwischen den klaren Formen und Kanten der Schnitte und dem aufgebrochenen Farbauftrag irritiert das Auge und lässt das Werk zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion schwanken.
BACKSTAGE werden neue Zeichnungen von Eve Aschheim gezeigt. Während der Quarantänezeit sah sie sich veranlasst, in ihren Zeichnungen auf das stark veränderte Leben in New York zu reagieren. Trotz der Isolation war es eine erfinderische Zeit, in der sie neue Möglichkeiten erlebte. Der Bleistift führt ihre Hand über ihr bevorzugtes Material, Mylar. Bleistiftlinien besetzen zaghaft das Blatt und plötzlich breitet sich das Blau magisch und durchscheinend von hinten über die Oberfläche aus.
Die Verschränkung von Räumen und deren plötzliche Ausdehnung in Zwischenräume kennzeichnet Eve Aschheims Zeichnungen. Mit elementaren, präzise platzierten grafischen Elementen baut sie komplexe Strukturen im Bildraum auf und destabilisiert sie gleichzeitig - manchmal explosionsartig. Unter der geschichteten, durchlässigen Oberfläche befindet sich ein Schwebezustand mit radikalen linearen Verankerungen. Spuren in subtilen Weiß- und Schwarzabstufungen gewinnen plötzlich an Bedeutung. Sie werden zu festen Setzungen und führen mitunter zu elementaren Transformationen auf den Oberflächen anderer Zeichnungen.
Stadt, Land, …
Eve Aschheim, Esther Glück, Katrin Günther, Ulrike Heydenreich, Ralph Petschat, Annette Schröter
Wild durcheinander liegende und stehende Stäbe, Ebenen und Bauten bilden gewagte Konstruktionen auf den großformatigen Tuschezeichnungen von Katrin Günther. Es sind von der Realität inspirierte, in der künstlerischen Umsetzung jedoch frei inszenierte Stadtlandschaften. Die Architekturen wachsen dynamisch immer höher und weiter, streben dem Himmel zu. Viele Gebäude balancieren wie schwebend auf den Stäben. Die Zeichnungen erscheinen als Momentaufnahmen eines fragilen Systems. Schon eine geringe Veränderung droht alles zum Einsturz zu bringen.
Eindrücke neuzeitlicher (Stadt-)Landschaft verarbeitet Annette Schröter in ihren Papierschnitten. Sie sieht das Ungewohnte im Gewohnten, hält eigentlich unspektakuläre Momente und Ansichten fest. Die radikale Reduzierung auf Linien und Flächen führt zu einer sehr klaren Bildsprache, die ihre Vielschichtigkeit erst bei sorgfältiger Betrachtung offenbart. Annette Schröter thematisiert die Ambivalenz der Bilder, lenkt den Blick auf die Schönheit von Technik und Verfall.
Esther Glück schneidet hauchfein mit dem Skalpell: Natur- oder Architekturdarstellungen wechseln mit Aktzeichnungen, geschnitten in weißes Papier. Ihre Arbeiten haben mehrere Ebenen, zeigen Positiv- und Negativformen. Hinter silhouettenhaften Gebäuden und Pflanzen erscheinen als Negativschnitte menschliche Figuren. Diese werden zur Leerstelle, sichtbar und modelliert durch Licht und Schatten auf der Wand. Es ist ein raffiniertes Spiel mit dem Bildraum, mit Linien und Flächen, mit Verbergen und Sichtbarwerden, mit der Präsenz und Absenz des Menschen in der Stadt und der Natur.
Menschenleer sind die schneebedeckten hochalpinen Landschaften von Ulrike Heydenreich. Sie fasziniert die Sehnsucht nach unberührter Natur, dem fernen Unbekannten und Unerreichbaren. In ihren fotorealistischen Bleistiftzeichnungen komponiert sie Ausschnitte von Gebirgspanoramen zu fiktiven, idealen Landschaften, die es so nicht gibt, die aber real erscheinen. Deren räumliche Tiefenwirkung wird durch die Faltung des Papiers und seine Zusammenfügung in architektonisch präzis berechneten Perspektivkästen gesteigert. Die klare, geometrische Struktur der Papierfaltung bildet dabei einen spannenden Kontrast zur ungebändigten Landschaft, die schön und beeindruckend, kraftvoll und gefährdet zugleich ist.
Tief verschneit erscheint der Winterwald von Ralph Petschat. Es ist ein Ort großer Stille, getaucht in flirrendes Licht. Papierschnitte, jeweils einzeln mit mehreren Farbschichten versehen, sind zu einer vielteiligen Collage auf der Leinwand zusammengefügt. Der Gegensatz zwischen den klaren Formen und Kanten der Schnitte und dem aufgebrochenen Farbauftrag irritiert das Auge und lässt das Werk zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion schwanken.
BACKSTAGE werden neue Zeichnungen von Eve Aschheim gezeigt. Während der Quarantänezeit sah sie sich veranlasst, in ihren Zeichnungen auf das stark veränderte Leben in New York zu reagieren. Trotz der Isolation war es eine erfinderische Zeit, in der sie neue Möglichkeiten erlebte. Der Bleistift führt ihre Hand über ihr bevorzugtes Material, Mylar. Bleistiftlinien besetzen zaghaft das Blatt und plötzlich breitet sich das Blau magisch und durchscheinend von hinten über die Oberfläche aus.
Die Verschränkung von Räumen und deren plötzliche Ausdehnung in Zwischenräume kennzeichnet Eve Aschheims Zeichnungen. Mit elementaren, präzise platzierten grafischen Elementen baut sie komplexe Strukturen im Bildraum auf und destabilisiert sie gleichzeitig - manchmal explosionsartig. Unter der geschichteten, durchlässigen Oberfläche befindet sich ein Schwebezustand mit radikalen linearen Verankerungen. Spuren in subtilen Weiß- und Schwarzabstufungen gewinnen plötzlich an Bedeutung. Sie werden zu festen Setzungen und führen mitunter zu elementaren Transformationen auf den Oberflächen anderer Zeichnungen.