GALERIE BRUSBERG | Rolf Szymanski
Info
Arbeiten auf Papier und Kleinplastiken
Kaum ein Künstler hat in der Galerie Brusberg seit den 60erJahren und konstant über sechs Jahrzehnte eine so wichtige Rolle gespielt wie der Bildhauer Rolf Szymanski. Zahlreiche Editionen ebenso wie Großplastiken für den öffentlichen Raum schuf er in dieser Zeit. 1928 in Leipzig geboren zog er 1950 nach (West-)Berlin, studierte hier an der Hochschule der Künste. 1962 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom und 1964 der Villa Romana in Florenz. Im selben Jahr nahm er an der documenta III teil. Ab 1970 gehörte Szymanski der (Westberliner) Akademie der Künste an, als deren Direktor der Abteilung Bildende Kunst (1974-1983 und 1986-1997, zwischenzeitlich Vizepräsident) er maßgeblich an der schwierigen Vereinigung der Ost- und Westberliner Akademien mitwirkte. Von 1986 bis 1996 lehrte er zudem als Professor an der Hochschule der Künste in Berlin.
Neben einer Auswahl kleinerer Plastiken aus allen Schaffensphasen legt unsere Ausstellung den Fokus auf Szymanskis Papierarbeiten. Zeichnungen waren für ihn sowohl wichtig im Entwurfsprozess für seine Skulpturen als auch eigenständiges künstlerisches Medium. „Gedankenkonserven“ hat er sie einmal genannt.
So wie die Skulpturen von Rolf Szymanskis immer der menschlichen und insbesondere der weiblichen Figur verbunden sind, der er mittels Drehungen, Aufbrüchen, Wölbungen, stetem Wechsel von glatten und zerfurchten Oberflächen und unter Verwendung von alltäglichen Gegenständen wie Nägeln und Maschinenteilen eine organisch wuchernde, lebhaft-plastische Wirkung verlieh, so sind auch seine Zeichnungen von großer gestalterischer Vielfalt, Freiheit und Expressivität gekennzeichnet.
Abbildung: Rolf Szymanski "Figuren in großer Höhe“ Öl, Farbstift, Bleistift und Tinte auf Karton, 1998, 73 x 51 cm, Foto: Roman März