Ausstellungszeitraum: 03. Juni - 15. Juli 2023
Eröffnung am Freitag 2. Juni um 18 Uhr


Die Gemälde von Peter Tollens sind, um mit Ludwig Wittgenstein zu sprechen, alles, was der Fall ist. Sie stellen Farbe dar, Farbe als Material (color) und als Farbe (paint). Sie erforschen, wie sich Farben zueinander verhalten, wenn sie nebeneinander gesetzt oder übereinander gebaut werden und ihr Protagonist ist der Pinselstrich.

Malerei beruht darauf, dass Farbe auf Leinwand, Holz, Papier oder einem anderen Untergrund aufgebracht wird. Das Motiv ist nur der Anlass für den Pinselstrich. Ganz egal wie viel Realität in einem Bild verarbeitet wird, das Bild hat seine eigene Wirklichkeit.
Mit der Abkehr vom Erzählerischen beherzigt Peter Tollens Paul Cezanne, der dazu riet, Themen, bzw., das „Literarische,“ zu (ver)meiden. In der Entscheidung Farbe zum Gegenstand des Gemäldes zu machen, folgt Tollens zum Beispiel Barnett Newman, „der immer wieder betonte, dass seine Malerei keine Abstraktion von etwas ist“ (Stefan Kraus) oder Piet Mondrian bis Robert Ryman, die im wörtlichen Sinn ihre Malerei als „Realismus“ bezeichnen.

In der Musik haben Töne unmittelbare Gegenwart. Beim Hören stellen sich Gefühle und Assoziationen ein, wie wir sie auch beim Sehen von Farben erleben. Farben können wir mit Tönen vergleichen, die Gemälde von Peter Tollens mit musikalischen Kompositionen. Lassen wir die Farbtöne und ihren Zusammenklang auf uns wirken, stellt sich eine neue Seherfahrung ein. In der Synergie zwischen Sehen und Hören ist Peter Tollens Werk angesiedelt.

Peter Tollens (*1954 Kleve) studierte nach einer Farblithographenlehre Malerei bei Stefan Wewerka an der Fachhochschule Köln. Seine Arbeiten wurden bisher in mehr als 300 Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa und den USA gezeigt. Unter anderen im Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve, im Kolumba Museum, im Kinderbuchmuseum, Burg Wissem, Troisdorf, im Berkeley Art Museum USA und im Museum Wiesbaden. Sie befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen, im Kolumba Museum, in der Staatsgalerie Stuttgart, dem Städtischen Museum Bonn, dem Museum Wiesbaden und dem Karl-Ernst Osthaus Museum, Hagen, dem Albright Knox Museum, Buffalo, dem Berkeley Art Museum, Berkeley und dem Scottsdal Museum of Contemporary Art, in den Sammlungen Mondstudio, Bad Homburg und von Gaby + Wilhelm Schürmann, Aachen, in der Sammlung Wemhöner, Herford und Kienbaum, Köln und in der Ege Kunstund Kulturstiftung, Freiburg, in der Vass Collection Budapest, Lutzig-Antal Collection, Debrecen, Ungarn sowie der J.P.Morgan Chase & Co Collection USA um einige zu nennen.

Bildinfo: Peter Tollens, Indanthron/Kobalt (Grün Rot) Blau, 2017, Lackfarbe + Ölfarbe auf Holz, 58,5 x 54 cm
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