Ausstellungszeitraum: 28. April – 05. August 2023

Die Galerie Michael Haas freut sich, die Werke zweier außergewöhnlicher US-amerikanischer
KünstlerInnen - Louise Nevelson und George Rickey - in einer gemeinsamen Ausstellung zu präsentieren.

Seit den 1960er Jahren sind sowohl Louise Nevelson als auch George Rickey durch ihre
Teilnahmen an der documenta III und IV in der deutschen Kunstszene verortet. George
Rickey ist vor allem durch seine Außenskulpturen weithin bekannt, so hat zum Beispiel seine
Skulptur „Four Squares in a Square“ (1969) erst im vergangenen Jahr, nach der Sanierung,
wieder seinen Platz vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin eingenommen. Nevelsons
Arbeiten sind in Deutschland weniger bekannt, was verwundert, findet man doch in jedem
amerikanischen Museum bedeutende Arbeiten Nevelsons und auch im öffentlichen Raum in
den USA – vor allem in New York – sind ihre Arbeiten präsent.

Louise Nevelson (1899-1988), eine der einflussreichsten Nachkriegskünstlerinnen, stellte seit
den 1940er Jahren regelmäßig in der New Yorker Kunstszene und später in den wichtigsten
Museen der Welt aus. Vor allem für ihr ausgereiftes Werk, einprägsame Wandarbeiten und
Skulpturen, für die sie heute berühmt ist, nutzte Nevelson alltägliche Gegenstände und
Fundstücke aller Art, die Sie zu Assemblagen, Skulpturen und Collagen sorgfältig
zusammenfügte. Ihre kraftvollen Skulpturen bemalte sie monochrom, meist schwarz, und
kreierte in ihren Ausstellungen mysteriöse Welten. In ihren Collagen beließ sie die
Materialien weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand, ihre Herkunft noch deutlich
erkennbar. Nevelson betrachtete ihre Persona als Erweiterung ihrer Werke und fesselte mit
ihrem exzentrischen Erscheinungsbild FotografInnen wie Helmut Newton und Marie
Cosindas.

George Warren Rickey (1907-2002) wandte sich der kinetischen Bildhauerei zu und wurde
einer ihrer bedeutendsten Vertreter. Rickeys Arbeiten, grazile Edelstahlgebilde, teils von
enormen Ausmaßen, die sich aus streng geometrischen Formen zusammensetzen,
präsentieren sich in eigenwilliger Bewegung überraschend lebendig und widersetzen sich
scheinbar den Gesetzen der Schwerkraft – ein Effekt, den Rickey durch die Verlagerung von
Schwerpunkten mittels Gewichten erreichte. Diese zunächst rein technisch wirkenden
Skulpturen finden Ihre Inspiration in der Natur und bewegen sich vor allem in dieser
außergewöhnlich fließend und natürlich.

In der Ausstellung Louise Nevelson & George Rickey werden die beiden KünstlerInnen
erstmals gemeinsam ausgestellt. Zu sehen sein werden Wandskulpturen, Collagen und
Skulpturen von Louise Nevelson, sowie Wand- und Decken-, Innen- und Außenskulpturen
von George Rickey. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Ausstellung der Werke George Rickeys in der Galerie Michael Haas markiert gleichzeitig
den Auftakt zu einer Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen zu George Rickey in und
um Berlin im Jahr 2023. Ende Mai eröffnet im Skulpturenpark Schlossgut Schwante eine
Schau ausschließlich mit Außenskulpturen Rickeys und im September veranstaltet die
George Rickey Foundation ein Symposium zum Künstler (ebenfalls im Schlossgut Schwante).

Abbildung:
George Rickey, Annular Eclipse Wall Variation IV, 1996, Edelstahl, Durchmesser 172,5 cm (äußeres Element), 134 cm (inneres Element). © Galerie Michael Haas, Berlin.

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