feinart berlin
Mathias Roloff – Poesie der Ferne
Niebuhrstraße 71, 10629 Berlin
Gegründet 2017, vertritt die Galerie feinart berlin in Berlin-Charlottenburg im Schwerpunkt zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, die in den Bereichen Malerei, Graphik und Objekt arbeiten. Zusätzlich unterstützt die Galerie Nachlässe verstorbener Kunstschaffender, die nicht in Vergessenheit geraten sollen. Das Galerieprogramm fördert künstlerische Positionen, die der gegenständlichen Darstellung verbunden sind und sich in einer originellen Weise mit dem Verhältnis von Mensch, Geschichte, Gesellschaft und Natur beschäftigen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, …
exhibition
vernissage
Die Poesie der Ferne, die wir in den landschaftlichen Arbeiten von Mathias Roloff finden, entsteht aus der sensiblen Abstimmung von teils leuchtenden, teils pastellen gedeckten Farbfeldern und deren dramaturgischer Durchkreuzung mit Linien, Ebenen, Wegen. Es geht um den Horizont und die Ansprache unseres Blickes durch den in die Ferne strebenden organischen Raum. Aus der Farbe heraus entwickelt und vom Abstrakten her gedacht, schwingen die Landschaften zwischen Auflösung und Entstehung und spielen mit der Phantasie surrealer oder fantastischer Einbildungskraft. Der Künstler beschreibt seine Bilder als „zeitlose Refugien mit subtilen Verweisen auf menschliche Zivilisation. Sie folgen der Sehnsucht nach Abgeschiedenheit und regen an zur Besinnung und Selbsterkenntnis“.
Während seines Studiums an der Universität der Künste Berlin mit Meisterabschluss 2006 beschäftigte sich Mathias Roloff intensiv mit der flämisch-niederländischen Landschafts- und Stilllebenmalerei des 16. Jahrhunderts, dem Manierismus und Paul Klees Theorie zur Abstraktion von Farbfeldern und magischen Quadraten. Gemälde wie „Der Übergang“ (2021), „Morgendliche Träumerei“ (2022) und „Stiller Pfad über die Anhöhe“ (2024) erweisen, wie originell er mit diesen Maltraditionen im Rücken ebenso unabhängige wie einprägsame Bildwelten entwirft. Wie geschaffen scheinen sie für neue Mythen zwischen Wirklichkeit und Traum.
Im Berliner Salon zeigt Roloff die Werkgruppe „Evolution of Urbanity“, in der einzelne Bäume oder Baumgruppen auf Photographien von Berliner Straßen und öffentlichen Plätzen vom städtischen Hintergrund freigestellt sind. Durch Übermalung und Auskratzen isoliert der Künstler das charakteristische Erscheinungsbild der Bäume. Es entstehen „Baumportraits“. Nie haben wir und werden wir unsere Stadtbäume so sehen können: vor der Weite eines freien Himmels. Dabei überführt er diese stillen Zeugen der urbanen Welt, denen selten Aufmerksamkeit geschenkt wird, in neue fantastische Umgebungen. Wer kennt zum Beispiel die Platane am Ku’damm Nr. 228, Mittelinsel? Wir werden auf die Suche gehen!